Maler
Ausstellungen
"Man muß nur machern"
2013 : : Nitzsche, Leergutannahme
(wirtschaftlich zufriedenstellend)

"Les Fair"
2008 : : Johndoe Bank
(zur Konkursmasse)

"Pank Schrank"
1987 : : Puzzy Galerie
(explodiert)

"Monoposia"
1983 : : Villa Sogelbrich
(Unverständnis, Beschwerden)

"Gofthe Leistungsschau"
1973 : : Klubhaus der Werktätigen
(Randale)

"Schweinkram Zyklus 1"
1968 : : Salon Yasmin
(überflutet)

"Kunst im Bergwerk"
1952 : : Wismut
(aus Versehen abgebaut)

"Höhepunkte des Gebietens"
400-1200 : : Mehrere Kaiserpfalzen
(Feuersbrunst)

"Aktuelle Aspekte der Vorgeschichte"
200 v. Chr. : : Forum Ramonum
(Tumulte, Aufruhr)


"Eine Exhibition von Herrn Gofthe"
Isa Knospe von Grupzigch
Senior Marketing Assistance Manager Consultant (aber jung):

Als Kuratorin der Gofthe-Exhibition in unserem Getränkemarkt hatte ich mir den Titel "Porträts – Prognosen – Praktiken" ausgedacht. Ich fand das toll mit den drei P! Mir wären auch noch mehr Worte mit P eingefallen. Herr Gofthe fragte mich, was ich denn für Praktiken von ihm erwarten würde. Der Schlingel!

Er ist ein ganz lieber, einfacher Mensch, ganz normal. Man könnte ihn auch für einen Mitarbeiter vom Getränkemarkt halten. Nicht im Büro, eher im Lager. Nur besonders kreativ ist er nicht. Wir hatten alles vorbereitet in dem Zimmer, wo die Werke hängen sollten, aber er wurde einfach nicht fertig mit Malen. Der macht doch sonst nichts anderes?! Die Kollegen hängten mittlerweile ihre Jacken und Brotbeutel an die Bilderhaken. Als die Werke endlich kamen, gab es einen Aufstand in der Belegschaft, weil die Jacken und Brotbeutel nun wieder weg sollten, und der Betriebsrat musste einschreiten. Herr Chef Nitzsche glättete die Wogen, indem er Öl darauf goss, also genügend Getränke für alle. Herr Nitzsche ist auch ein ganz lieber, einfacher Mensch. Die Begegnung mit der Kunst ist ihm nicht so gut bekommen.

Die Exhibition wurde ein großer finanzieller Erfolg, weil Herr Doktor Schmattzke zufällig seine Zahnarztpraxis neu ausstatten wollte. Er kaufte alle Werke komplett weg. Er kauft ja auch immer sehr viel Alkohol bei uns, aber das bleibt bitte unter uns, Betriebsgeheimnis. Er sagt, seine Patienten sind Schmerzen gewöhnt, und manche Werke sind so, dass er sich die Anästhesistin spart bei der OP.

Unser Kulturfunktionär war neidisch, weil ich als Marketing alles so schön organisiert hatte. Alles im Griff! Er hat den Burgwart, unseren Sicherheitsingenieur, aufgehetzt, dass Kinder und Frauen keinen Zutritt haben dürften (außer mir). Da bin ich nachts einmal heimlich mit der Aerobic-Tanzgruppe hineingegangen. Wir haben uns die Werke bei Kerzenschein und Rotwein angesehen. Das war ein Abenteuer! Schöne Kunst! Frau Strick hat alles fotografiert und will es zu Hause nachmalen. Aber das sollte ich gar nicht erzählen.

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Nitzschepop ::: Der Block